
An dieser Stelle schreibe ich über die Herausforderungen und Erlebnisse mit meiner psychisch kranken Mama. Dabei möchte ich unbedingt betonen, dass ich in keinster Weise vorhabe, meine Mutter schlecht darzustellen oder gar über sie herzuziehen. Im Gegenteil, ich hoffe langfristig sogar, dass ich sie mal zu einem Gastbeitrag über ihre Wahrnehmung und Perspektive überreden kann.
Worum es mir stattdessen geht, ist, über Grenzen zu schreiben, an die ich auch nach 27 Jahren immer wieder stoße, und im wesentlichen zu reflektieren und vielleicht zu Erkenntnissen zu kommen, die mir – und im besten Fall auch dir – den Frust nehmen, den ich oft verspüre. Denn tatsächlich muss ich kapitulierend eingestehen, dass ich nach all den Jahren noch immer kein Schema F habe, das im Umgang mit meiner Mutter bzw. ihrer Erkrankung funktioniert.
Bittersweet ist deshalb das Verhältnis zu meiner Mutter und auch meine Gefühle ihr gegenüber. Ich bin oft enttäuscht, ratlos, erschöpft, traurig und wütend, und gleichzeitig weiß ich, dass sie nichts von dem, was mich so ärgert, absichtlich oder gar böswillig tut, dass sie ihr letztes Hemd für mich geben würde und dass, wenn sie sich nicht an Abmachungen oder Versprechen hält, das nicht daran liegt, dass sie es nicht gewollt hätte, sondern dass sie – warum auch immer – einfach nicht konnte. ++
Ein Kommentar zu „… meine Mama“