
Kennst du das Gefühl morgens aufzuwachen und so völlig aus dem Tiefschlaf gerissen zu sein? Du fühlst dich noch immer müde, so gar nicht erholt und deine Augen brennen richtig, wenn du sie aufmachst. Kaffee muss her und zwar so schnell wie möglich. Voller Hoffnung auf die Wirkung der schwarzen Brühe schleppst du dich in die Küche, brühst im Halbschlaf deinen Kaffee auf und schlürfst dann mit der Kaffeetasse in der Hand wieder zurück ins Schlafzimmer und kuschelst dich nochmal ins Bett. Nur ganz kurz, bis der Kaffee getrunken und seine volle Wirkung entfaltet ist.
Aber dann: Fehlanzeige. Der Kaffee ist getrunken und du bist NOCH MÜDER als vorher. Am liebsten würdest du dich einfach wieder unter der Decke verkriechen und weiterschlafen.
Kommt dir das bekannt vor? Ich kenne das nur zu gut.
Da trinkt man eine ordentliche Portion Koffein und das Zeug wirkt einfach nicht?! Da wir aber keine Wahl haben, rappeln wir uns dann doch auf, kämpfen uns mit aller Kraft aus dem Bett und starten unsere Morgenroutine.
Mittags dann vielleicht ein Power Nap und weiter gehts. Oder lieber einen Kaffee? Oder vielleicht beides gleichzeitig?
Geht das denn?
Scheinbar schon. Ich habe kürzlich von dem Phänomen des Coffee Nap gelesen, also quasi ein Kaffee Nickerchen oder Kaffee-Schläfchen. Das funktioniert so: Du trinkst erst einen Kaffee und machst direkt im Anschluss ein Nickerchen von 15-20 Minuten. Nicht länger! Und danach, so die Prognose, wirst du wacher und fitter sein als wenn du nur eines von beiden gemacht hättest. Aber sind Kaffee und Schlafen nicht eigentlich etwas völlig gegensätzliches? Sollte man meinen, doch richtig kombiniert profitiert man gleichzeitig vom Erholungseffekt des Schlafens und der Aufputschfunktion des Kaffes 🙂
Aber was steckt dahinter?
Kaffee wirkt erst nach ca. 20 Minuten. Vorher kann er sogar eine beruhigende Wirkung haben, da er die Blutgefäße weitet, das Blut somit mehr Platz hat und der Blutdruck gesenkt wird. Das macht uns ruhiger (und erklärt auch, warum wir uns manchmal direkt nach einer Tasse Kaffee noch müder fühlen). Wenn wir diese 20 Minuten nutzen, um zu schlafen, wachen wir nach unserem Power Nap erholt auf und zusätzlich wirkt genau dann der Kaffee, den wir vor dem Schläfchen getrunken haben (deshalb auch nicht länger als 20 Minuten schlafen).
Tatsächlich ist das Coffee Nap sogar wissenschaftlich belegt, in sofern, als das es in der Theorie auf jeden Fall schlüssig ist und funktionieren sollte und praktisch, da es zwischenzeitlich einige Studien gibt, deren Probanden immer wieder bestätigt haben, dass sie sich nach einem Kaffee-Schläfchen fitter und wacher fühlen, als wenn sie nur einen Kaffee trinken oder nur ein Schläfchen machen.
Was genau im Körper mit Koffein, Adonesin und seinen Rezeptoren passiert, könnt ihr aus diesem kleinen Interview des DeutschlandFunk entnehmen.
Probier es doch einfach mal aus (das werde ich auch tun) und berichte mir von deinen Erfahrungen. Ich bin gespannt :).
Wenn dich Kaffee müde macht, kann das daran liegen, dass du entweder nicht genug Schlaf bekommst, und deine Übermüdung nicht durch deinen Kaffeekonsum ausgeglichen werden kann, oder aber auch daran, dass du generell einen recht hohen Kaffeekonsum hast und du deine Kaffeedosis nochmal erhöhen müsstest (wozu ich nicht rate!), damit er wieder seine aufputschende Wirkung hat. Dann vielleicht doch lieber mal eine Zeit lang reduzieren oder ganz verzichten, damit sich der erhoffte Effekt des Kaffeekonsums wieder einstellt.
+++
Ein Kommentar zu „Kaffee-Schläfchen“