3 Highlights im (Corona-)Alltag mit Kleinkind

Mutter spielt mit Mädchen im Bett
Photo by Tatiana Syrikova on Pexels.com

Gerade hatten wir die KiTa-Eingewöhnung hinter uns gebracht und ich habe die ersten wenigen Vormittage ohne Kind verlebt, die natürlich vorbeizogen wie im Flug, da kam auch schon die Bundesnotbremse und mit ihr das vorläufige KiTa-Aus für den Mole.

Ich stelle erstaunt fest, wie schnell ich mich an das Betreuungsangebot gewöhnt hatte und frage mich etwas ratlos, wie der Mole und ich die Vormittage verbracht haben, bevor er in der Kita war?

Der erste Tag zu Hause ist erst wenige Stunden alt und ich merke bereits, dass ihm die Auslastung fehlt. Und obwohl ich mir größte Mühe gebe den kleinen Kerl mit malen, tanzen, spielen, Spaziergängen und schaukeln auf dem Spielplatz bei Laune zu halten, stelle ich schon nach der Hälfte des Tages fest: Mir gehen langsam die Ideen und die Energie aus, und der Mole ist gelangweilt und stellt deshalb allen möglichen Blödsinn an.

Aber es gibt drei Dinge in unserem Alltag, die jeden Tag fester Bestandteil sind und auf die wir beide nicht verzichten wollen:

Die Holzeisenbahn

Zu Weihnachten und Geburtstag hat der Mole eine Holzeisenbahn geschenkt bekommen und dazu noch eine Menge Zubehör: Brücken, Tunnel, Drehkreuze, einen Lockschuppen und allerlei (elektrische) Züge. So wenig er zu Beginn damit anfangen konnte, so sehr liebt er seine Eisenbahn jetzt. Seit Tagen, wenn nicht Wochen, bauen wir jeden Tag andere Strecken. Wenn wir vom Spaziergang nach Hause kommen, flitzt der Mole schon ins Wohnzimmer und schnappt sich den ersten Zug, bevor ich ihm auch nur die Mütze vom Kopf ziehen kann.

Morgens, direkt nach dem Aufstehen, werden die ersten Schienen in die Küche geschleppt. Vormittags werden die ersten Strecken gebaut und befahren. Nach dem Essen wandert der Blick zur zuvor gebauten Strecke, sobald sein Teller leer ist. Dann klettert er von seinem Stühlchen, schnappt sich Mama oder Papa an der Hand und zerrt uns zum Schauplatz des Geschehens. Besucher werden schon mit der Eisenbahn in der Hand begrüßt und jeder, der sich am Streckenbau beteiligt wird sofort ins Herz geschlossen und bekommt von unserem motivierten Nachwuchs freudestrahlend eine Schiene nach der anderen angereicht.

Wenn eine Strecke fertiggebaut ist, wird sie mit Zügen bestückt. Lassen wir die elektrischen Züge fahren, sitzt der Mole oft mittendrin und verfolgt Runde um Runde das kleine Gefährt. Meistens holt er dann alle Wagons raus, die er finden kann und hängt sie der kreisenden Lock an. Dabei ist er so konzentriert, dass mir sogar ein paar Minuten vergönnt sind, um schnell den Tisch abzuräumen oder die Spülmaschine anzustellen.

Aber nicht nur der Mole hat Spaß an der Holzbahn:

Sondern auch sein Papa baut mit Eifer und Elan die tollsten Strecken:

In der Mittagspause kommt der Lieblingsmann aus dem Homeoffice die Treppe runtergepoltert und bewundert neidisch die neusten Errungenschaften unserer Baukünste. Und wie gebannt setzt er sich zu seinem Sohn und nutzt den Moment, um mit ihm zu spielen und gemeinsam die Züge fahren zu lassen.

Neben dem Bauen und Spielen stelle ich täglich staunend fest, was der Mole in kürzester Zeit dazu lernt, wie er die einzelnen Zugteile an ihren Magneten aneinanderhängt, wie er jeden Tag aufs neue versucht Schienenteile miteinander zu verbinden und sie dann oft frustriert durch den Raum schmeißt, weil es nicht so ganz klappen will. Wie er die elektrischen Züge an- und ausschaltet. Wie er sie auch ohne Schienen durchs Wohnzimmer fahren lässt. Wie er sie anstupst, wenn sie zum Stehen kommen. Wie er die manuellen Züge laut lachend Brücken runtersausen lässt und durch den Tunnel schiebt, damit dieser bunt leuchtet.

Was für eine Freude diese leuchtenden Kinderaugen zu sehen. Und auch, wenn ich mich manchmal ein bisschen überwinden muss SCHON WIEDER Eisenbahn zu spielen, so macht es mir am Ende doch auch Freude. Ganz besonders, weil es mein Kind glücklich macht!

Tanzen

Das Tanzen gehört schon seit ein paar Monaten fest zum Tagesprogramm. Mittlerweile tanzen wir mehrmals täglich. Am liebsten zu Songs von Blink 182.

Seit neuestem haben wir eine Alexa im Bad stehen. Und obwohl wir uns anfangs noch dagegen gesträubt haben, löst sie besonders bei unserem jüngsten Mitbewohner große Freude aus. Sobald wir das Bad betreten, zeigt der Mole schon auf die Ecke in der die Alexa steht. Mit großen Augen und einem erwartungsvoll tönendem „hmmm“ schaut er mich an, den Finger noch immer auf die Alexa gerichtet.

Alexa, spiel Blink 182 auf Spotify

Der erste Beat erklingt und der Mole platziert sich mittig auf der blauen Badezimmermatte wie auf einer Tanzfläche und fängt schon an zu wippen. Manchmal rennt er aus dem nichts ins Bad, nur um zu tanzen. Und mit der Zeit hat sich auch sein Tanzstil geändert: Während er anfangs nur in die Knie gegangen und auf- und abgewippt ist, dreht er mittlerweile die Arme beim Tanzen und dreht rhythmisch den Kopf hin und her.

Ich finde diesen Anblick so wunderschön und rührend, dass ich mir manchmal wirklich die Tränen verkneifen muss. Ich wünschte ich könnte diese Momente festhalten und immer wieder erleben.

10 Minuten TV

Abschließend unser drittes und auch neustes Alltagsritual, das wir erst seit ca. einer Woche praktizieren. Es hat sich irgendwie aufgrund der vielen Zeit zu Hause und der letzten Krankheitswelle eingeschlichen:

Der Mole darf jeden Tag eine Folge Disneys Große Pause schauen. Eine Folge dauert 10 Minuten und er schaut sie auf Englisch (weil ich mir irgendwann mal vorgenommen hatte, meine Kinder zweisprachig zu erziehen und deshalb versuche, englischsprachigen Input einzubauen so gut es geht).

Tatsächlich kann er sich für diese 10 Minuten ganz gut konzentrieren und schaut in den meisten Fällen gebannt zu. Und um ganz ehrlich zu sein: Ich schaue liebend gerne mit (mein Mann übrigens auch :D). Ich hab diese Sendung als Kind geliebt und genieße es sehr, die Folgen jetzt mit meinem Sohn schauen zu können. Und ich bin nochmal ganz neu beeindruckt, welch schöne Perspektive von Zusammenhalt und Freundschaft in den einzelnen Folgen vermittelt wird. Und so kann ich das Fernsehen auch ganz gut rechtfertigen. Ich hoffe wir werden diese Tradition noch lange aufrecht erhalten. +++

Wie gestaltet sich dein (Corona-)Alltag? Was sind deine Highlights im Alltag mit kleinen und großen Kindern?

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