7 Dinge, auf die du beim Laufrad-Kauf achten solltest

Familie in Regenkleidung draussen im Feld. Kind auf dem Laufrad.
Photo by Yan Krukov on Pexels.com

Der Mole hat sein erstes Laufrad bekommen. Eigentlich schon sein zweites, denn das erste fand er so gar nicht anziehend. Wir haben ihn immer und immer wieder drauf gesetzt, ihn bei seinen Fahrversuchen festgehalten und motiviert, aber es war nichts zu machen.

Dabei war ich so stolz auf meinen Kauf. Ein Schnäppchen, gebraucht, in gutem Zustand, aus Holz und mit hochwertigen Gummireifen. Aber irgendwie sollte es einfach nicht sein.

Der Sattel schien unbequem und war ungünstig geformt, sodass der der Mole beim Fahren immer wieder vom Sattel runter auf den Holzrahmen gerutscht ist.

Also haben wir uns nochmal umgesehen und uns schließlich für ein Markenprodukt entschieden – ebenfalls gebraucht ;). Innerhalb kürzester Zeit hat der Mole das Laufradfahren gelernt und begleitet uns damit nun auf jeden Spaziergang, uns immer ein paar Meter voraus.

Laufräder sind die idealen Gefährte, um Kinder aufs Fahrradfahren vorzubereiten. Sie vermitteln ganz von selbst und im Tempo des Kindes die Fähigkeit, das Gleichgewicht auf zwei Rädern zu halten. Der Übergang aufs richtige Fahrrad ist anschließend nur noch ein Klacks.

vaterfreuden.de

Gemütlich schlendert er auf den Bürgersteigen durch die Straßen, schaut nach links und rechts, bleibt stehen, um Autos beim Einparken zuzuschauen oder um hier und da ein Vöglein zu beobachten.

Im Gegensatz zum BobbyCar sind unsere Spaziergänge mit dem Laufrad jetzt wieder richtig ausgedehnt, der Mole hat ordentlich Bewegung und alles geht ein wenig schneller – was für eine Erleichterung im Alltag!

Nach dieser Erfahrung habe ich nun ein paar Tipps, die ich für den Laufrad-Kauf unbedingt weitergeben möchte.

Ab welchem Alter kann mein Kind Laufrad fahren?

Bevor ich aber dazu komme noch ein kurzer Hinweis, ab wann Kinder Laufrad fahren können bzw. welches Alter das richtige ist:

Ich habe mich das vor geraumer Zeit selbst gefragt und auf diversen Websites kriegt man immer die gleiche Antwort: Es gibt kein „richtiges“ Alter, sondern es kommt ganz auf den Entwicklungsstand des Kindes an.

Und so unbefriedigend eine derartig unkonkrete Antwort auch sein mag, so gibt sie dir doch auch die Freiheit einfach auszuprobieren, wann dein Kind bereit ist.

Laut diesem Beitrag auf Hallo:Eltern, wird das Laufrad sogar erst ab ca. 2,5 Jahren empfohlen, was ich aus eigener Erfahrung nicht ganz nachvollziehen kann.

Wir haben mit dem BobbyCar angefangen, sind dann auf ein Lauf-Dreirad umgestiegen und haben dann mit dem Laufrad angefangen, da war der Mole ca. 20 Monate alt.

Wir hatten es auch vorher schon immer mal probiert, aber das Interesse war einfach nicht da und das BobbyCar zu spannend, als dass es sich für den kleinen Mann gelohnt hätte, auf das nächste Gefährt umzusteigen.

Ich finde es kann nicht schaden, schon früh das Interesse zu wecken, besonders bei Kindern, die in ihrer motorischen Entwicklung schon recht weit sind. Aber wenn du merkst, dass dein Kind noch so gar nicht auf das Laufrad anspringt, dann pack es nochmal weg und versuch es in ein paar Wochen nochmal.

Wenn das Interesse erstmal da ist, beherrschen die kleinen Mäuse die Kunst des Fahrens ganz schnell. Bei uns hat es keine zwei Wochen gedauert. Und dann ist noch ganz viel Zeit Laufrad zu fahren. Also kein Stress.

Und jetzt meine 7 Tipps für einen einfachen und unproblematischen Laufrad-Kauf:

1. Tiefer Einstieg

Das Laufrad sollte unbedingt einen tiefen Einstieg haben. Diesen Tipp finde ich wirklich wichtig und wertvoll, weshalb ich ihn als allererstes geben möchte. Das hat mehrere Gründe: Zum einen erleichtert es den Einstieg in die Laufradwelt allgemein.

Denn wenn so ein kleines Menschlein ein Gefährt sieht, was es zwar irgendwie spannend findet, es aber schlicht nicht weiß, wie es überhaupt auf das Teil draufkommen soll, dann ist das eventuell schon eine erste Hürde, die das Laufradfahren deutlich erschwert.

Bei einem niedrigen Einstieg können sich auch die Kleinen schon recht flink den Lenker schnappen und über den niedrigen Rahmen steigen. Dann nur noch den Popo auf den Sattel schieben und fertig. Der niedrige Einstieg erleichtert also auch den „Aufstieg“.

Zum anderen fallen die eifrigen Laufradfahrer ja auch gerade am Anfang häufig hin. Das wird zwar im Laufe der Laufradkarriere deutlich besser, ist aber nie ganz zu vermeiden.

Bei einem hohen Einstieg (hoher Rahmen) – und das haben wir mit dem ersten Laufrad selbst beobachten können – ist es wesentlich schwieriger im Falle eines Sturzes die Beine unter dem Rad herauszuziehen. Ist der Einstieg jedoch niedrig, gelingt dies in den meisten Fällen problemlos.

2. Sattelform

Auch die Form des Sattels spielt eine wichtige Rolle, damit das Laufradfahren gelingt. Ich würde unbedingt darauf achten, dass der Sattel nach vorne hin nicht zu flach wird oder sogar leicht nach unten geneigt ist, denn das führt leider dazu, dass die Kids vom Sattel runterrutschen, was wiederum zu Frust führt und schlicht den Spaß an der Sache nimmt.

Besser ist ein Sattel der sowohl vorne als auch hinten leicht nach oben geformt ist, sodass sich in der Mitte des Sattels eine bequeme Kuhle zum Sitzen bildet.

Außerdem würde ich darauf achten, dass der Sattel bequem und ein wenig gepolstert ist, damit auch längeren Fahrten nichts im Wege steht.

3. Reifengröße

Gerade wenn man sich für ein teureres Produkt entscheidet, ist es natürlich ärgerlich, wenn der Nachwuchs nach nur wenigen Monaten aus dem Gefährt rausgewachsen ist. Es gibt Laufräder mit kleinen Reifen (8 Zoll) und Laufräder mit großen Reifen (12 Zoll). Je nach Größe des Kindes machen die kleineren oder die größeren Räder mehr Sinn.

Da unser Sohn eher groß ist für sein Alter (ca. 90cm), habe ich mich für die 12-Zoll Räder entschieden und dann Sattel und Lenker ganz nach unten gestellt. Das passt wunderbar!

Bei vielen Rädern, wenn man sie neu kauft, stehen neben Altersempfehlungen auch Größenempfehlungen dabei, die bei der Orientierung helfen können.

4. Räder mit Gummibereifung

Räder mit luftgefüllten Gummireifen sehen meiner Meinung nach nicht nur solider und schicker aus, sondern federn auch wesentlich besser ab, als beispielsweise Plastik- oder Kunststoffreifen.

Das ist besonders dann ein entscheidender Faktor, wenn die Kinder mit Karacho gegen die Bordsteinkante oder auch vom Bordstein auf die Straße runterfahren.

Die Luft und der Gummireifen dämmen den harten Aufprall deutlich besser ab als Räder aus Kunststoff.

5. Höhenverstellbar

Das ist bei den meisten Laufrädern ohnehin der Fall, aber ich möchte es doch wenigstens nochmal erwähnt haben: Damit unsere Sprösslinge möglichst lange etwas von ihrem Rad haben, sollte man natürlich darauf achten, dass man sowohl Sattel ALS AUCH Lenker in der Höhe verstellen und der Größe der Kinder immer wieder anpassen kann.

Das spart Geld und Ressourcen.

6. Bremsen

Es gibt mittlerweile auch Laufräder, die einen Bremshebel am Lenker des Laufrads befestigt haben, der durch einen Bremsschlauch mit der Bremse am Hinterrad verbunden ist.

Eine Bremse kann nie schaden und verstärkt die Sicherheit unserer Kinder beim Laufradfahren. Dennoch würde ich hier den folgenden Tipp geben: Du kennst dein Kind am besten und weißt wie temperamentvoll und schnell es fährt, wie eure Fahr-Umgebung aussieht, ob es viele Hügel und Berge gibt, die eine Bremse unbedingt erforderlich machen oder ob es ohnehin überwiegend flach ist.

Ich habe für den Anfang ein Rad ohne Bremse genommen und habe sie bis jetzt auch noch nicht vermisst. Ich vermute sogar, dass sie den Mole momentan eher noch verwirren würde, weil er sie wahrscheinlich ständig benutzten würde, ohne tatsächlich bremsen zu wollen, was dann jedoch eher zu Frust führen würde.

Deshalb würde ich eher zu gegebener Zeit eine Bremse nachrüsten.

7. Neu oder gebraucht?

Ja, ich kaufe Dinge gerne gebraucht. Besonders bei Kindersachen finde ich es einfach wenig sinnvoll, alles neu zu kaufen. Da vieles – ganz nach dem Motto „das Beste fürs Kind“ – eben doch recht teuer ist und gleichzeitig aber ja doch nicht lange benutzt wird.

Außerdem ist es einfach nachhaltiger, Sachen gut gebraucht zu kaufen und ihnen so ein längeres Leben zu geben als immer gleich alles neu zu erwerben.

Während wir unser Fahrrad, unser Bett, unsere Schuhe, unseren Schrank etc. jahre-, machmal sogar jahrzehntelang benutzten, halten solche oder ähnlich Gegenstände bei Kindern ja meistens nur ein bis zwei Jahre (wenn überhaupt), bevor sie rausgewachsen sind.

Ein Laufrad, das ein Kleinkind vielleicht ein, maximal zwei Jahre fährt, kann man also getrost gebraucht kaufen, da es in den meisten Fällen ja wirklich kaum Abnutzungsspuren hat und außerdem nur noch die Hälfte (oder sogar weniger) kostet.

Klar habe ich ja hier auch von meinem Fehlkauf berichtet, der mir vielleicht nicht passiert wäre, wenn ich ein neues Rad beim Fahrradhändler gekauft hätte, der mich im Vorfeld noch umfassend beraten hätte.

Ich muss aber auch gestehen, dass ich viel zu naiv an die Sache rangegangen bin und einfach dachte, dass man beim Kauf eines Laufrads wohl nicht viel falsch machen kann. Tja, falsch gedacht.

Hätte ich die hier beschriebenen Tipps im Vorfeld des Kaufs bekommen, hätte ich das erste Rad sicher gar nicht erst gekauft (welches wir übrigens noch an eine begeisterte Nachbarin weiterverschenken konnten).

Wer sein Rad trotzdem lieber neu kaufen möchte, kann das natürlich auch gerne tun!!

Und natürlich würde ich immer empfehlen, die Kinder nur mit Helm fahren zu lassen!

Zu guter letzt noch ein Link zu einem kurzen Video der Stiftung Warentest, die verschiedene Laufräder auf ihre Praktikabilität sowie auf Schadstoffe geprüft hat:

Ich hoffe die Tipps helfen dir weiter, um für deinen Nachwuchs das perfekte Laufrad zu finden.

Hast du noch weitere Tipps zu ergänzen oder kannst du von positiven Erfahrungen deiner Kinder mit ihrem Laufrad berichten?

Viel Spaß mit dem neuen Gefährt :).

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