
Manche Babys kriegen den erstem Brei schon mit viereinhalb Monaten. Wenn man dann Brei für Brei eingeführt hat, und das auch soweit ganz gut läuft, kann man nach ein paar Monaten ganz gut beobachten, dass die jüngsten Mitbewohner mit großen Augen verfolgen, was sich Mama und Papa da in den Mund schieben und dass das ja häufig so gar nicht nach Brei aussieht. Bei unserem Sohn war dieser Zeitpunkt mit ca. 8 1/2 Monaten erreicht. Nach knapp 4 Monaten Brei (in allen Geschmacksrichtungen und Variationen), hatte er scheinbar Lust auf was Neues. Also haben wir verschiedene Sachen ausprobiert:
1. Maisstangen/ Hirsekringel
Ein guter Einstieg in die Welt der festen Lebensmittel sind Maisstangen oder Hirsekringel. Diese gibt es in den meisten Drogerien oder auch im Supermarkt in der Babyabteilung. Sie haben den Vorteil, dass sie sich im Mund auflösen, falls die Kleinen doch mal ein zu großes Stück im Mund haben. Leider haben sie auch den Nachteil, zu mindestens in unserem Fall, dass Baby auch bei anderen Nahrungsmitteln auf die Idee kommen könnte, dass diese sich im Mund auflösen, was beispielsweise bei einem Stück Apfel schlicht nicht passiert. Dafür ist die Verschluckungsgefahr relativ gering.
2. Reis-/Maiswaffeln
Reis- bzw. Maiswaffeln sind auch ein guter Einstieg zur festen Nahrung. Es gibt sie sogar als Minis, die „normale“ Größe kann einmal durchgebrochen zur besseren Handhabung aber auch problemlos bewältigt werden.
3. Brötchen
Beim Brötchen-Frühstück guckt Baby ganz gespannt zu, was Mama da auf dem Teller hat. Na dann lassen wir die Maus doch einfach mal probieren. Am Anfang nur das Brötcheninnere und je älter das Baby wird, kann man auch irgendwann Stückchen mit Kruste geben.
4. Gurke
Du denkst jetzt vielleicht: „Waaaas? Gurke? Das ist doch fest und rutschig, da verschluckt sich mein Kind doch!!“. Habe ich am Anfang auch gedacht. Tatsächlich war die Gurke aber ein voller Erfolg und besonders beim Zahnen kaut Baby besonders gerne auf dem kalten, wässrigen Etwas herum und kühlt damit gleicher Maßen das empfindliche Zahnfleisch. Ich habe die ersten Male die Gurke längs aufgeschnitten und geviertelt und meinem Sohn große Stücke in die Hand gedrückt, wo ich wusste, dass er nicht alles auf einmal in den Mund stecken wird. Ich habe auch die Schale dran gelassen. Und tatsächlich hat er meistens das Gurkeninnere abgeschabt. Das war teilweise auch eine ziemliche Sauerei, hat ihn aber sichtlich glücklich gemacht. Nach einer Weile habe ich angefangen mundgerechte Stücke zu schneiden und die Gurke zu schälen, sodass sich der kleine Mann die Stücke schnappen und einfach in den Mund stecken kann.
Wichtig! Gurke niemals unbeaufsichtigt geben! Denn gerade am Anfang verschlucken sich die Kleinen doch recht häufig.
5. Birne/Apfel
Besonders Birne aber auch der Apfel sind bei unserem Mole sehr beliebt. Ähnlich wie bei der Gurke isst er sie besonders gerne, wenn Zähne kommen, da beide das Zahnfleisch kühlen und wässrig sind. Aber auch unabhängig davon: Auch wenn der Brei schon abgelehnt wird, Birne geht immer. Ich schäle die Früchte und schneide sie in mundgerechte Stücke. Ich gebe dem Kleinen aber auch immer wieder ein großes Stück, von dem er abbeißen kann, was er meistens leider noch versucht als ganzes in den Mund zu stopfen, wobei er aber hoffentlich langfristig lernt, kleine Stücke abzubeißen. Auch hier gilt: Nicht unbeaufsichtigt geben, da Verschluckungsgefahr!
6. Brot / Toast
Beim Brot oder Toast verhält es sich ähnlich wie beim Brötchen. Allerdings ist Brot / Toast pur oft zu trocken, weshalb ich noch dünn Joghurtbutter oder Frischkäse Natur draufstreiche. Leider enthalten die meisten Toastbrote ein wenig Zucker, weshalb bei uns mit Brot und Brötchen abgewechselt wird. Auch machen Brot und Toast durstig, deshalb nicht vergessen, dem Baby zwischendurch etwas zu trinken anzubieten.
7. Reis
Trockener Reis in ungesalzenem Wasser gekocht hat meine Sohn gut geschmeckt. Allerdings dauert es ewig, bis er davon satt wird, da ich ihm immer kleine Klümpchen von ein paar Körnchen in den Mund schieben kann. Deshalb am Anfang nur zur Ergänzung zum Brei, bis Baby irgendwann selbst mit dem Löffel ordentlich Reis schaufeln kann.
8. Nudeln
Nudeln funktioniert ähnlich gut wie Reis. Wir haben gute Erfahrungen mit Sorten wie Fusilli, Penne und Farfalle gemacht; die kann der Kleine selbst in die Hand nehmen und sich in den Mund schieben. Auch hier am Anfang nur als Ergänzung und nicht als vollwertige Mahlzeit.
9. Einback/Laugenbrötchen/Butterhörnchen
Das Einback ist schön weich. Das kann man dem Sprössling super in Stückchen füttern. Bei der Laugenbrezel/-brötchen genau das Gleiche. Allerdings ist ersteres leicht gesüßt und letzteres leicht gesalzen (auch wenn man die Salzkörnchen abmacht…). Deshalb gebe ich beide Teilchen nur gelegentlich, z.B. unterwegs. Vor kurzem haben wir das erste Mal ein Rosinenbrötchen probiert, obwohl ich aufgrund der Rosinen ein paar Bedenken hatte…ging aber auch problemlos.
10. Gekochtes Gemüse
Ich habe schon häufiger gehört, dass Mütter ihren Kindern größere Stücke gekochtes Gemüse zum Knabbern geben. Etwa Möhre, Kartoffel, Kürbis oder Brokkoli. Bei uns kam das leider nicht gut an, und da wir auch viele andere gute Alternativen gefunden haben, sah ich nicht die zwingende Notwendigkeit es weiter zu probieren. Vielleicht ist es ja für deinen Sprössling genau das Richtige?!
Falls du den Brei komplett überspringen möchtest, und dich für das Konzept Baby-led weaning interessierst, kann ich dir diesen Beitrag von breifreibaby empfehlen. Der Vollständigkeit halber solltest du dann vielleicht aber auch diesen Artikel der „Welt“ lesen.
Das sind also mal ein paar Ideen, die bei uns ganz gut funktioniert haben. Dennoch ist jedes Kind anders und mag verschiedene Dinge mehr oder weniger gern. Ich halte es in der Regel so, dass ich meinen Sohn Dinge probieren lasse, wenn ich das Gefühl habe, er starrt unbeirrt auf meinen Teller oder wenn er nach meinem Essen greift. In kleinen Stückchen, ggf. ohne Schale und natürlich nichts, was stark gewürzt, sehr salzig, sehr süß oder zu hart ist. ++